„Zu wenig“

Da sagte er: „Ich versichere euch: Diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen.“ (Lukas 21,3)

 Jesus und seine Jünger waren im Tempel und sahen zu, wie die Leute ihre Opfergaben brachten. Ein reicher Mann kam zum Opferstock und machte viel Aufhebens um seine große Gabe. Ihm folgte eine Witwe. So schnell sie konnte, warf sie zwei Scherflein ein, die kleinste Münze, die sie geben konnte. Die Jünger flüsterten untereinander, wie armselig ihr Opfer sei. Doch zu ihrem Erstaunen sagte Jesus, sie habe mehr gegeben als alle anderen, denn sie habe alles gegeben, was sie hatte (Lukas 21,1-4).
 Wenn ich mich in die Lage der Witwe versetze, glaube ich nicht, dass sie besonders stolz auf ihre Gabe war. Sie wusste, was man für ein paar Pfennige kaufen konnte und was nicht, aber sie sagte sich nicht, dass es „zu wenig“ war, um etwas zu bewirken. Die Bibel sagt uns nichts weiter über diese Witwe, aber ich vermute, dass sie, wenn sie jemals mehr Geld hätte, großzügig damit umgehen würde.
 Das ist das Schöne an einem großzügigen Leben – man kann sich immer fragen: „Was kann ich geben oder teilen? Was habe ich, dass jemand um mich herum braucht?“
Ob du aus deinem Überfluss oder aus deinem Mangel heraus gibst: Du kannst fast immer etwas geben. Es wird dir und anderen gut tun. —Marie Alvero [1]

 Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, glücklich zu sein. Er besteht darin, nützlich zu sein, ehrenhaft zu sein, mitfühlend zu sein, etwas zu bewirken, weil man gelebt hat und gut gelebt hat. —Ralph Waldo Emerson (1803–1882)


[1] Activated Die Gabe der Witwe

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Ist zwar nicht einfach, aber dennoch simpel